Im Krieg ist es am einfachsten, andere zu hassen. Am schwierigsten ist es, Verständnis zu erreichen. Auch mit den eigenen Leuten. Aber wir müssen es versuchen, sonst wird der Krieg nie enden. Und um zu verstehen, müssen wir reden. Mit wem auch immer, wie auch immer und über alles. Die Hauptsache ist, Menschlichkeit – Liebe und Aufmerksamkeit – nicht zu verlieren. In der Gedichtsammlung „Das Leben der Maria“ spricht Serhij Zhadan über die liebsten Briefe und verbrannten Brücken, verlorene Orte und zerstörte Städte. Er kommuniziert in Reimgedichten und freien Versen, verwendet eigene Worte und Übersetzungen. Er spricht mit den Seinen und anderen, mit dem Heiligen und dem weniger Heiligen, mit den Getöteten und den lebenden Flüchtlingen, mit Rilke, Milosz und natürlich mit uns. Um – wenn nicht uns, dann zumindest unsere Kinder – zu retten.
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