Was ist die Zeit anderes als ein Wal, der alles verschlingt und in seinem bodenlosen Bauch Genies und Versager, edle Wohltäter und politische Verbrecher gleichsetzt? Wie viele Leben außergewöhnlicher Ukrainer sind zu diesem verschluckten Plankton geworden. Sie können dem Vergessen nicht entrissen werden, es sei denn, jemand unter den Lebenden verspürt das dringende Bedürfnis, sich zu erinnern. In diesem Roman ist der vergessene Große Wjatscheslaw Lypynskyj – ein ukrainischer Historiker polnischer Abstammung, Philosoph und gescheiterter Politiker, Begründer des ukrainischen Monarchismus. Sein Leben war ein ständiger Kampf gegen den Strom, ein Opfer für eine Idee. Doch auch er wurde vom blauen Wal des ukrainischen Gedächtnisses verschlungen. Die Autorin erzählt die Geschichte dieses Mannes durch die Stimme einer jungen Frau – der Heldin des Romans, einer Zeitgenossin von uns, die alte Zeitungen studiert, um ihre eigene Identität zu finden und die Vergangenheit zu berühren, die wie aus einem Filmstreifen aus ihrer Geschichte herausgeschnitten wurde.
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